Soweit die Theorie. In der Praxis wartet das wahrscheinlich schwierigste DTM-Wochenende der Saison auf den Tabellenführer und seinen Teamkollegen Ricardo Feller, denn der 4,318 Kilometer lange Red Bull Ring im Herzen der Steiermark ist eine Rennstrecke, die dem Audi R8 traditionell nicht entgegenkommt. Der Kurs liegt auf rund 700 Metern Höhe. Drei Vollgaspassagen mit 65 Meter Höhenunterschied und bis zu zwölf Prozent Steigung spielen vor allem den Fahrzeugen mit Turbomotoren in die Karten.
Deshalb geht es für ABT Sportsline auf dem Red Bull Ring eher um Schadensbegrenzung, auch wenn das Team dort erstmals seit 2017 wieder in Red-Bull-Farben startet und das vorletzte DTM-Wochenende der Saison für ABT Sportsline quasi ein „Heimspiel“ ist.
Hans-Jürgen Abt: „Die Strecke ist Garant für Action“
Auch für Aufreger ist die DTM auf dem Red Bull Ring immer wieder gut. „In Spielberg haben wir in unseren 25 Jahren DTM schon eine Menge erlebt“, sagt Hans-Jürgen Abt, CEO der ABT Gruppe. „Die Strecke ist Garant für Action. Unvergessen ist 2002, als Laurent Aiello zu Beginn der letzten Runde auf Titelkurs war, ehe er von unseren Freunden von Mercedes in die Mangel genommen wurde. Stallregie ist in der DTM ja heute verboten. Aber wenn ich mir die letzten Rennen anschaue, dann scheint es der eine oder andere Hersteller schon wieder zu machen – ich hoffe, es wird am Red Bull Ring nicht ganz so wild wie 2002.“
Martin Tomczyk: „Im Titelkampf zählt jeder Punkt“
Vier Siege hat ABT Sportsline in der DTM auf dem Red Bull Ring bisher gefeiert, zuletzt im verregneten Samstagsrennen 2023 mit Kelvin van der Linde. „Am Sonntag im Trockenen waren wir dann allerdings nirgendwo“, sagt ABT Motorsportdirektor Martin Tomczyk. „Erfahrungsgemäß wird es vor allem im Qualifying wieder extrem eng zugehen. Im vergangenen Jahr lagen die Top 20 am Sonntag innerhalb von sechs Zehntelsekunden. Da können kleinste Details entscheidend sein. Und im Titelkampf zählt jeder Punkt. Alle sprechen vom spannenden Dreikampf zwischen Kelvin van der Linde, Mirko Bortolotti und Maro Engel. Doch wenn BMW und Ferrari mit ihrer Turbopower in Spielberg zuschlagen, dann sind auch Jack Aitken, Sheldon van der Linde oder René Rast plötzlich wieder im Titelrennen.“
Kelvin van der Linde: „Wir hoffen auf ein bisschen Regen“
Kelvin van der Linde hat in diesem Jahr schon mehrmals aus schwierigen Situationen das Maximum herausgeholt. Das hat sich der ABT Pilot auch für den Red Bull Ring vorgenommen: „Natürlich möchte ich ein gutes Ergebnis einfahren. Es ist für unseren Partner Red Bull ja quasi ein Heimrennen. Ich mag die Strecke, auch wenn wir uns dort in den vergangenen Jahren ziemlich schwergetan haben. Wir hoffen auf ein bisschen Regen, das könnte uns entgegenkommen.“
Ricardo Feller: „Mein Wunsch ist ein problemfreies Wochenende“
Ricardo Feller fuhr im vergangenen Jahr im Regen von ganz hinten aufs Podium – ein Gefühl, das er in diesem Jahr zuletzt im Mai auf dem Lausitzring genossen hat. „Ich mag den Red Bull Ring und auch die schöne Gegend dort“, sagt der Schweizer. „Für unser Auto ist es allerdings die schwierigste Strecke der Saison, das trübt die Vorfreude natürlich ein wenig. Noch dazu lief es auf meiner Seite der Garage in der DTM zuletzt überhaupt nicht. Mein größter Wunsch ist daher ein problemfreies Wochenende. Jeder im Team arbeitet hart dafür.“
ProSieben überträgt am Samstag und Sonntag jeweils ab 13 Uhr live aus der Steiermark. DTM-Highlights gibt es zudem an beiden Renntagen auf Red Bull TV.
DTM-Spitzenreiter Kelvin van der Linde im Kurzinterview
An der Tabellenspitze ging es zwischen dir und Mirko Bortolotti im Lamborghini zuletzt permanent hin und her. Wie siehst du das Duell?
Ich finde das sehr spannend. Es ist ein sehr spezielles Duell, das uns gefühlt beide gerade auf das nächste Level pusht und uns sehr stark macht. Wir versuchen, an jedem Wochenende das Maximum aus unserem Paket herauszuholen – wenn das funktioniert, gibt es dir ein ganz spezielles Gefühl. Aber es ist für uns beide auch sehr anstrengend.
Was rechnest du dir für den Red Bull Ring aus?
Wir wissen aus der Vergangenheit, dass die Strecke unserem Auto nicht so gut liegt – trotzdem habe ich im letzten Jahr am Samstag im Regen gewonnen. Vielleicht regnet es ja wieder, oder Red Bull verleiht uns beim Heimspiel einfach Flügel …
Du startest erstmals als Red-Bull-Athlet auf dem Red Bull Ring. Ist das ein besonderes Gefühl?
Ich denke, das wird sehr speziell. Ich freue mich schon darauf und hoffe, dass wir den Fans eine gute Show bieten können.
Warum ist der Red Bull Ring so schwierig für euren Audi?
Der Top-Speed ist entscheidend. Dafür bräuchten wir mehr Motorleistung und mehr Drehmoment.
Worauf kommt es noch an?
Im Qualifying auf dieser kurzen Strecke eine freie Runde zu finden und die Reifen an der Vorderachse auf Temperatur zu bringen – vor allem bei den zu erwartenden relativ kühlen Temperaturen.
Welcher Streckenabschnitt gefällt dir am besten?
Sektor zwei – da kann man als Fahrer den größten Unterschied machen. Aber auch der dritte Sektor mit den beiden letzten schnellen Kurven macht Spaß. Vor allem, wenn das Auto gut in der Balance ist.
Wo kann man auf dem Red Bull Ring am besten überholen?
Wenn man Top-Speed hat, geht es am besten vor Turn 3, oder auch am Kurvenausgang. Mit unserem Auto müssen wir es eher am Start oder während der Boxenstopps versuchen.
Wussten Sie, dass …
… ABT Motorsportdirektor Martin Tomczyk am Samstag ab 10:30 Uhr Medienvertretern am Red Bull Ring für ein Round-Table-Gespräch zur Verfügung steht?
… Ruder-Olympiasieger Oliver Zeidler am Sonntag Gast von ABT Sportsline und Schaeffler sein wird?
… der ehemalige Skistar Thomas Dreßen das Team auch in diesem Jahr am Red Bull Ring besuchen wird?
… beide auch eine Mitfahrt im DTM-Innovationstaxi von ABT Partner Schaeffler genießen werden?
… Daniel Abt und Kelvin van der Linde mit seinem ABT Audi R8 LMS GT3 evo II am Montagabend in Salzburg zu Gast in der TV-Sendung „Sport und Talk aus dem Hangar-7“ bei ServusTV sind?
… zahlreiche Top-Manager von Red Bull ihren Besuch angekündigt haben?
.... sich ABT Sportmarketingchef Harry Unflath zudem über Führungskräfte und Gäste der ABT Partner Bihler, KEUK Medientechnik, Ötztal-Gurgl, Schaeffler, SONAX, SÜDPACK, Remus und MAN freut?
… CUPRA Österreich auch in diesem Jahr zahlreiche Händler und Medien zur DTM nach Spielberg eingeladen hat?
… Rupert Lehner, ehemaliger CEO von Fujitsu, das Team am Red Bull Ring besucht?