Faszination auf Rädern

Von außen modern und funktional gestaltet, überrascht das Gebäude-Ensemble des neuen PS-Tempels im Inneren mit seinem einzigartigen Design. Denn die gesamte Ausstellungsfläche von 7.500 Quadratmetern durchweht der Hauch historischer Industriehallen, die im Original erhalten und konserviert wurden. Ihr Charme gibt dem Museum seinen außergewöhnlichen Charakter. Die liebevolle Inszenierung rückt die Exponate des Nationalen Automuseums in ein besonderes Licht. Zentraler Blickfang in der Haupthalle ist eine Steilkurve, auf der sich die Ikonen der Automobilgeschichte versammeln. Dahinter baut sich über die komplette Hallenbreite ein überdimensionaler Setzkasten auf, der mehr als 30 Sport- und Rennwagen präsentiert. Ein farbenfrohes Graffiti-Kunstwerk bildet den Hintergrund des Supersportwagen-Bereichs.

Die Ausstellung, die gut erreichbar im Städteviereck Köln, Dortmund, Kassel und Frankfurt im mittelhessischen Dietzhölztal-Ewersbach liegt, zeigt zahlreiche vom Unternehmer und Industrie-4.0-Pionier Prof. Friedhelm Loh zusammengetragene Einzelstücke, Prototypen und Highlights der Automobilgeschichte, darunter Michael Schumachers erster Weltmeister-Ferrari, der Lincoln Continental von US-Präsident John F. Kennedy oder das nur einmal gebaute Rekordfahrzeug Maybach Exelero. Hinzu kommen zahlreiche Ikonen der Automobilgeschichte – vom Bugatti Typ 57 Atalante über den Lamborghini Miura SV bis zum Mercedes CLK GTR – sowie ein breites Spektrum an Rennsportfahrzeugen –aus Langstrecken-, DTM- und NASCAR-Rennen bis zu Formel 1 und Formel E. Zur Eröffnung hat die Loh Collection die Sonderausstellung „100 Jahre 24h Le Mans – der Mythos, die Helden, die Autos” an den Start gebracht. Gezeigt wird dort die spannende Entwicklung des wohl berühmtesten Langstreckenrennens der Welt mit mehr als 20 originalen Le-Mans-Rennwagen von 1928 bis heute. Die Auswahl der ausgestellten Fahrzeuge ist in ihrer Zusammenstellung so noch nie zu sehen gewesen.

„Seit einigen Jahren reifte in mir der Wunsch, diese Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Nun ist es so weit.“

Museumsgründer Prof. Dr. Friedhelm Loh

Automobiltechnik damals und heute erlebbar machen

Besucher erhalten über die eigens entwickelte App – auf Wunsch auch auf Leih-Tablets – vertiefende Informationen zu den Fahrzeugen und Themenbereichen. Zusätzlich sind persönliche Führungen buchbar. Neben den Fahrzeugen verfügt das Nationale Automuseum über eine umfangreiche Sammlung an Motoren, Schnittmodellen und Technikexponaten – von der Dampfmaschine über einen Bugatti-16-Zylinder bis zur modernen E-Auto-Plattform. Im frei zugänglichen Eingangsbereich des Automuseums befinden sich das „New York New York“-Restaurant, der Museums-Shop sowie mehrere Rennsimulatoren. Das Ausstellungsgelände bietet darüber hinaus zahlreiche Veranstaltungsflächen für Gruppen bis 600 Personen. Das hauseigene Kino verfügt über 50 Plätze. Direkt am Museum gibt es neben Parkplätzen für Pkw und Busse sogar Wohnmobilstellplätze mit Stromanschluss. Aufgrund des großzügigen Geländes bietet sich das neue Automuseum auch als idealer Startpunkt, Zwischenstopp oder Zielpunkt für Oldtimer-Rallyes, Orientierungsfahrten oder auch Clubtreffen an. „Als ich vor Jahrzehnten aus Bewunderung für die Leistungen der Ingenieure und Designer mit dem Aufbau meiner Sammlung begonnen habe, war ihr heutiger Umfang noch nicht abzusehen“, sagt Museumsgründer Prof. Dr. Friedhelm Loh. „Seit einigen Jahren reifte in mir der Wunsch, diese Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Nun ist es so weit. Diese einzigartigen Autos stehen für Mut, Innovationskraft, wegweisendes Design, Handwerkskunst und Liebe zum Detail. All das soll Interessierte anregen, erfreuen und unterhalten. Und so lade ich alle Menschen, die sich für die Faszination auf Rädern und die Technik in den Fahrzeugen interessieren und begeistern, herzlich zu uns ins neue Nationale Automuseum ein.“

Sein Portfolio und die professionelle Kuration machen das Nationale Automuseum auch für Forschung und Lehre interessant. Zeitgleich mit der Eröffnung nimmt – einmalig in Deutschland – auch ein Hochschulcampus seine Arbeit auf: der Hochschulcampus Nationales Automuseum der Fakultät Wirtschaft und Recht der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen. Die wissenschaftliche Leitung des neuen Campus übernimmt Prof. Dr. Jochen Buck, der führende Gutachter für Unfallforschung in Deutschland. Er wird auch Vorlesungen im Bereich Automobil- und Mobilitätswirtschaft Halten und „Erfahrungen live am Objekt“ in Dietzhölztal-Ewersbach ermöglichen. Darüber hinaus bietet das Nationale Automuseum eine breite Palette an Bildungsangeboten für Schulen und für weitere Universitäten.