„Unsere Gratulation geht natürlich zunächst an die Sieger dieses spektakulären Rennens, das mit rund 280.000 Fans entlang der Nordschleife eine neue Rekordkulisse und auf der Strecke unzählige großartige Duelle erlebt hat“, sagt ABT Motorsportdirektor Martin Tomczyk. „Wir selbst haben heute die härteste Seite der Nordschleife kennengelernt, denn wir haben den Lohn für unsere harte Arbeit nur Minuten vor der Zielflagge verloren. Auch wenn es jetzt schwerfällt, würde ich mir wünschen, dass jeder einzelne unserer Mannschaft stolz auf sich ist und das Fahrerlager mit erhobenem Kopf verlässt.“
In einem 24 Stunden langen Sprintrennen beeindruckten die Lamborghini-Werksfahrer Engelhart, Engstler und Mapelli mit starken und konstanten Rundenzeiten, hielten sich bei den zahlreichen Überrundungen aus allen Rangeleien heraus und handelten sich zudem keinerlei Zeitstrafen ein. Den technischen Defekt im Bereich der Antriebswelle, der den Sprung aufs Podium so kurz vor dem Ziel verhinderte, wird das Team jetzt gemeinsam mit dem Hersteller aufarbeiten. „Fahrer und Team haben Samstag und Sonntag einen fantastischen und fehlerlosen Job gemacht“, sagt Martin Tomczyk.
Schon auf dem Weg zum Rennstart meisterte ABT Sportsline in der Rennwoche gleich mehrere Herausforderungen: Zunächst mussten sich beide Autos für das Top Qualifying qualifizieren, was mit bärenstarken Runden von Mirko Bortolotti und Luca Engstler gelang. Der erste Rückschlag folgte schnell: Während Engstlers Startnummer 28 das Rennen vom siebten Platz in Angriff nahm, wurde Bortolottis Startnummer 27 ans Ende der ersten Startgruppe und damit auf den 27. Platz zurückversetzt. Grund: Der amtierende DTM-Champion übersah auf der Zeitenjagd rote Flaggen und wurde dafür folgerichtig von der Rennleitung bestraft.
Die Aufholjagd von Bortolotti sowie seinen Teamkollegen Daniel Juncadella und Jordan Pepper schien zunächst zu gelingen, immerhin lag der Lamborghini in Red-Bull-Farben am Abend bereits auf dem elften Platz. Doch zwei kleine technische Defekte warfen das Fahrerteam immer wieder zurück, bevor eineinhalb Stunden vor dem Ziel schließlich ein Defekt am Getriebe die starke Aufholjagd auf dem sechsten Platz vorzeitig beendete. Tomczyk: „Großen Respekt, wie Mirko, Dani und Jordan nach dem Vorfall im Top Qualifying zusammengehalten und sich gemeinsam nach vorn gekämpft haben. Wenn ich mir den reinen Speed der Jungs anschaue, dann wäre auch für dieses Team viel mehr möglich gewesen.“
Kein 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring ohne Kuriositäten oder Überraschungen – dieses Jahr gab es derer sogar zwei: Um dem berüchtigten Nebel in der Eifel aus dem Weg zu gehen, der im vergangenen Jahr für einen Abbruch nach nur sieben Rennstunden gesorgt hatte, startete das Rennen ungewöhnlich spät im Jahr. So entwickelte sich das Event mit nicht einer einzigen Wolke und Temperaturen von über 30 Grad zu einer wahren Hitzeschlacht. Ganz ohne Unterbrechung ging es trotzdem nicht: Ein Stromausfall im gesamten Fahrerlager sorgte dieses Jahr am Samstagabend für eine fast zweieinhalbstündige Pause.
Für die Motorsportabteilung um Martin Tomczyk geht es am übernächsten Wochenende gleich mit einem nächsten Höhepunkt der aktuellen Saison weiter: Am 5. und 6. Juli trägt die DTM ihren Stadtkurs-Klassiker auf dem Nürnberger Norisring aus.