Der Däne war einer von nur drei Fahrern, die am Start pokerten und auf Slicks setzten. Das Risiko zahlte sich aus: Vom 16. Startplatz stürmte der ABT Pilot auf abtrocknender Strecke bis an die Spitze des Feldes nach vorn. In einem Fotofinish musste er sich am Ende nur Porsche-Pilot Ayhancan Güven geschlagen geben.
„Das war natürlich eine unglaubliche Story“, sagte Nicki Thiim nach Rennen. „Ich bin unheimlich stolz darauf, das erste Podium für ABT und Red Bull mit Lamborghini in der DTM geholt zu haben. Mein Chef Martin Tomczyk hat gesagt ‚wir fahren mit Slicks‘ – und damit lag er genau richtig. Es war ein abenteuerliches Rennen von hinten nach vorn und die Freude im Team am Ende riesengroß. Am Sonntag war es mit meiner Fahrt von Platz 22 auf 14 und einigen DTM-typischen knallharten Kämpfen recht ähnlich. Wir haben in beiden Rennen das Beste aus unserer Ausgangsposition gemacht. Das war super. Aber natürlich wollen wir mehr Pace finden – speziell im Qualifying.“
Das sieht auch Titelverteidiger Mirko Bortolotti so, der in Zandvoort an beiden Tagen als Neunter über die Ziellinie fuhr, obwohl er jeweils außerhalb der Top Ten gestartet war „Das waren neunte Plätze, die sich anfühlen wie Siege“, sagte der Italiener. „Unter normalen Umständen und ohne ‚lucky punch‘ ist das zurzeit unser absolutes Maximum – und das haben wir abgerufen. Ein großes Dankeschön ans Team!“
„Am Samstag hat uns das Wetter in die Karten gespielt“, sagt ABT Motorsportdirektor Martin Tomczyk. „Wir sind mit Nicki eine riskante Strategie gefahren und haben ihn auf Slickreifen starten lassen, was sich dann als die richtige herauskristallisiert hat. Aber es war nicht leicht, diese Entscheidung zu treffen. Deshalb sind wir das Risiko bei Mirko nicht eingegangen. Es war für das ganze Team sehr schön, am Samstag so ein Resultat mitzunehmen und unser erste DTM-Podium mit Lamborghini zu feiern. Wir wussten, dass es am Sonntag umso schwerer werden würde, weil das Qualifying für uns nicht gut gelaufen ist. Ich bin mit der Pace, die beide Fahrer im Rennen hatten, recht zufrieden. Ich glaube, wir haben auch strategisch alles richtig gemacht und mit beiden Fahrzeugen die eine oder andere Position geholt. Aber trotzdem sind wir noch nicht da, wo wir sein möchten. Es wartet weiter viel Arbeit auf uns.“
In der DTM geht es Anfang Juli weiter beim Heimspiel von ABT Sportsline auf dem Norisring. Davor bestreitet das Team mit zwei Lamborghini Huracán GT3 EVO2 das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring.