Johann Abt hat so viele deftige Anekdoten geliefert, dass man manchmal mit dem Aufschreiben gar nicht mehr hinterherkam. Ich hatte als Journalist und Streckensprecher das Vergnügen, diesen Vollgasmann aus dem Allgäu in seiner aktiven Rennfahrerzeit während der 1960er- und 1970er-Jahre zu begleiten. Davon möchte ich nicht einen Tag missen – Johann verbreitete stets Fröhlichkeit und war Lieferant vieler guter Storys. Solche Ur-Typen wie er fehlen dem Motorsport heute mehr denn je.
Zwei Kemptener DKW-Piloten hatten vor allem in den 1960er-Jahren am Berg das Sagen beim Siegen: Johann Abt und sein Kumpel Michael Endress. Ihre liebsten Spielplätze waren die Tourenwagenklassen 850 und 1.000 ccm. Ohne Siegerkranz gingen die beiden Naturburschen nie heim ins Allgäu. Einer von ihnen gewann immer, meistens sogar beide. Später stieg Abt auf den 1000er-Abarth um, bekam sogar einen Werksvertrag von Tuningpapst Carlo Abarth und fuhr fortan auch auf den permanenten Rennstrecken und Flugplätzen auf Siegeskurs. Spezl Endress heizte weiter die Berge rauf.